Holzstich

Der Beruf des Xylographen gilt heute als ausgestorben. Einer der letzten Meister dieses Handwerks, Rudolf Rieß, wurde im Jahr 2002 vom Bayerischen Fernsehen in der Serie Der letzte seines Standes in der Folge 44 porträtiert. Für einige Monate hatte ich das große Vergnügen, in seiner Werkstatt die Kunst des Xylographen zu erlernen. Die Hirnholzstöcke aus Buchsbaum sind schwer erhältlich, so stellten wir sie selbst her. Die Stichelwerkzeuge aus dem Handel sind im Allgemeinen unpraktikabel und liegen nicht gut in der Hand, weshalb wir aus Rohstahlstäben ein individuelles Sortiment anfertigten. Rudolf Rieß vermittelte mir die fototechnische Übertragung von Motiven auf Holz sowie die Kunst des Stechens. Die lupenfeinen Linien, in die blanke Holzoberfläche gestochen, verlangen so wenig Farbe wie möglich, um sich nicht zu verschließen. Für den Druck werden glatte Papiere ohne Siebrinnen und Poren benötigt. Traditionell erfolgt der Druck an Zylinderdruckpressen oder Kniehebelpressen. Besonders schöne Drucke entstehen per Handabrieb, wofür, um den geringen Druck auszugleichen, sehr dünnes Papier nötig, aber auch von besonderem ästhetischen Reiz ist.

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